KLEVE-KEEKEN

STRATEGISCHER KNOTENPUNKT AN DER TRENNUNG VON RHEIN UND WAAL

Kurzfassung

Das römische Lager bei Kleve-Keeken wurde erst 2016 durch Luftbildaufnahmen entdeckt. Es liegt südlich der Gabelung von Rhein und Waal – einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt für Militär und Handel. Mit seinen breiten Gräben, seiner Größe und strategischen Lage unterstreicht der Fund die Bedeutung dieser Region für die römische Herrschaft am Niedergermanischen Limes.

Entdeckung aus der Luft

Die Überreste des römischen Lagers von Kleve-Keeken kamen erst 2016 durch Luftbildaufnahmen ans Licht. Unterschiedlicher Pflanzenwuchs wies auf zwei parallele Gräben mit abgerundeten Ecken hin – typische Merkmale eines römischen Militärlagers. Die genaue Ausdehnung des rechteckig zu ergänzenden Grundrisses ist bislang unbekannt. Auch bleibt offen, ob das Lager nur kurzfristig bestand oder ob es über eine feste Innenbebauung verfügte. Hinweise auf Steinbauten fehlen bisher ebenso wie archäologische Nachweise zu Zelt- oder Holzstrukturen.

Ein strategisch bedeutsamer Ort

Das Lager lag in unmittelbarer Nähe der Flussgabelung von Rhein (Rhenus) und Waal (Vahalis). Von hier aus konnte dieser strategisch bedeutsame Punkt von beiden Flussufern kontrolliert werden – auf der heute niederländischen Seite befand sich ein weiteres Lager bei Herwen-De Bijland. Die römische Flotte konnte über den Rhein bis in die Nordsee vordringen, und auch der Truppen- und Warenverkehr nach Britannien verlief über diese Wasserstraße. Da der Flussarm zur Römerzeit jedoch zeitweise trockenfiel, wurde mithilfe eines Damms zusätzlich Wasser eingeleitet, um die Schiffbarkeit sicherzustellen. Wenige Kilometer flussabwärts, im heutigen Nijmegen, befanden sich weitere römische Truppenstandorte. Das Lager bei Keeken ergänzt somit das Bild einer stark befestigten, militärisch intensiv genutzten Region.

Bauweise und Erhaltung

Die Doppelgräben mit ihren abgerundeten Ecken markieren die nordwestliche Lagerecke deutlich. Auch die südwestliche Lagerecke ist auf einer Luftaufnahme von 2015 erkennbar. Die Nordseite des Lagers lässt sich zum Rhein hin auf etwa 150 m verfolgen. Besonders auffällig ist ein dritter vorgelagerter Graben an der Südseite – ein Hinweis darauf, dass es sich nicht um ein einfaches Marschlager, sondern um eine länger genutzte Anlage handelte. Die Gräben sind rund 2 m breit, was auf eine gute Erhaltung schließen lässt. Eine gezielte Sondagegrabung konnte bislang jedoch keine Hinweise auf Innenbauten erbringen.

Bedeutung am Niedergermanischen Limes

Mit einer Schmalseite von 240 m übertrifft das Lager von Keeken deutlich die Größe der bekannten Hilfstruppenlager am Niedergermanischen Limes. Es ist daher anzunehmen, dass es eine besondere militärische Funktion erfüllte. Vergleichbare Anlagen mit doppeltem Graben sind bislang nur aus Bedburg-Hau Till-Moyland bekannt. Das Lager von Keeken liegt am südlichen Ende der sogenannten Bataverinsel – einer landschaftlich wie strategisch markanten Region. Der Fund stärkt das Verständnis für die komplexe Organisation römischer Militärpräsenz in diesem Raum.

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Insgesamt 44 archäologische Fundplätze bilden die konstituierenden Teile der Welterbestätte „Grenzen des Römischen Reiches – Niedergermanischer Limes“. Wo liegen sie und was zeichnet sie aus?

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